Meine Suche nach NEOWISE

Natürlich habe auch ich im Juli nach dem Kometen C/2020 F3 Neowise Ausschau gehalten. Dies ging allerdings nur von Karlsruhe aus und war aus der Stadt heraus gar nicht so einfach wie gedacht. Ich bin nun endlich dazugekommen meine Ergebnisse vollständig zu sichten, sodass ich euch von meinen Beobachtungen berichten kann.

Beim ersten Versuch konnte ich meinen Freund überreden gemeinsam auf unseren Fahrrädern Teleskop, Stativ, Steuerung, Laptop etc. mit in den Park zu nehmen. Der Komet stand an dem Abend aber noch sehr niedrig am Abendhimmel, sodass wir zwar einen Platz mit schön klarem Himmel gefunden haben, aber ohne Sicht auf den Kometen. Auf dem Weg dorthin begleiteten uns bereits Jupiter und Saturn. Nachdem klar war, dass wir an dem Abend wohl keinen Kometen sehen könnten, wollten wir wenigstens die beiden Planeten beobachten.

Noch während wir das Teleskop auf den Jupiter ausrichteten wurden wir von einer vorbeikommenden Familie gefragt, was wir denn wohl beobachten würden. „Den Jupiter“ – „Was, wirklich?“ – „Ja, wollt ihr auch mal sehen?“ – „Jaaaa!“ Und schon hatten wir 3 begeisterte Beobachter um uns herum stehen. Nachdem jeder einmal ausgiebig den Jupiter bestaunen und seine Monde zählen durfte, haben wir schließlich noch auf den Saturn geschwenkt. Für mich jedes Mal ein Highlight wenn jemand diesen das erste Mal live sieht und feststellt, dass man ja sogar die Ringe sehen kann.

Auch wenn wir an diesem Abend keinen Erfolg mit Neowise hatten, hat sich der Abend gelohnt, denn wir konnten drei Menschen einen Blick zu unseren Nachbarplaneten schenken. Ein schönes Gefühl.

Am darauffolgenden Wochenende war klar, dass wir einen neuen Versuch starten müssen. Kommentar meines Freundes: „Du gibst ja sonst eh keine Ruhe…“ – gut erkannt 😉
Dieses Mal haben wir mit dem Auto einen Standort mit noch mehr freier Fläche und wenigen bzw. flachen Bäumen gesucht. An einem Feld sind wir schließlich fündig geworden. Schon beim Aussteigen aus dem Auto, war der Komet sofort erkennbar, ein herrlicher Anblick!

Nach ausgiebiger visueller Beobachtung wollte ich natürlich auch ein paar Fotos machen und hatte die Hoffnung damit ähnliche Ergebnisse wie die vielen prächtigen Bilder aus dem Internet zu erzielen. Im Nachhinein muss ich feststellen, dass ich davon noch weit entfernt bin. Das liegt vermutlich auch daran, dass mein Maksutov für solche Zwecke viel zu stark vergrößert und dabei relativ wenig Licht aufnimmt. Vergleiche mit dem deutlich lichtschwächeren Kometen Wirtanen mit meinem Newton 2018 bestätigen mir diesen Eindruck. Deutlich mehr und längere Aufnahmen wären da sicher hilfreich gewesen. Mit einem fröstelnden Freund im Nacken war dies aber nur eingeschränkt möglich… 😉 Naja, ohne ihn wäre ich ja gar nicht dorthin gekommen, da muss man Kompromisse eingehen.

In der darauffolgenden Woche war der Komet noch etwas höher am Abendhimmel zu sehen, sodass ich ihn sogar vom heimischen Schlafzimmerfenster in der Innenstadt entdecken konnte. Versuche ihn dann dort auch nochmal mit dem Teleskop zu beobachten scheiterten aber, da er dann doch zu schnell hinter den Bäumen versank.

Fotographisch konnte ich also leider nicht die Ergebnisse erzielen, die ich mir erhofft hatte, aber ich bin trotzdem sehr glücklich den Kometen selbst live gesehen zu haben.

2 Comments

  1. Christian Ganß

    Super geschrieben, wirklich nette Geschichten, die ihr da erlebt habt! 😃
    Und natürlich sind die Bilder auch gelungen, die Ringe mit dem Saturn kann ich als Laie nur bestätigen, das finde ich auch faszinierend 😊

  2. Elisabeth

    Was für eine nette Geschichte 🙂
    UND ! drei Menschen und dich ! glücklich gemacht, was will Frau mehr 😉
    Wenn dein Freund auch gefröstelt hat, bin ich mir sicher,dass auch er ein wenig Freude hatte. Denn ! …er hat seine Freundin glücklich gemacht 😉 Was will Mann mehr 😉
    Saskia, du gehörst auf jeden Fall zu den Menschen, die den Kometen gesehen haben – Wow !!!
    Und ich finde die Bilder auch sehr gelungen – weiter so !

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