Bau

Mit dieser Skizze hat alles angefangen, mein Traum vom eigenen Observatorium im heimischen Garten:

Nach langem träumen, zeichnen und planen war schließlich auch ein Schreiner gefunden, der uns viele verschiedene Kreisbögen für den Bau meiner Observatoriumskuppel sägen konnte.
Im Herbst 2010 haben wir dann zunächst im Keller den Bau der Kuppel vorbereitet.
Dazu wurden als erstes jeweils aus mehreren Kreisbögen die Kreise zusammengesetzt auf denen sich die Kuppel später drehen lassen sollte und die entsprechenden Gegenstücke die die Basis der Kuppel bilden.
Dann wurde die Breite der Kuppelöffnung bestimmt und durch breite Bögen festgelegt. Durch das hinzufügen jeweils maßgeschneiderter schmaler Bögen zwischen den Basiskreisen und denen der Öffnung ist die Kugelform entstanden.

Ein Teil der Öffnung wurde nun mit Sperrholz verschlossen. Dabei wurde jedoch darauf geachtet, dass der höchste Punkt der Kuppel frei bleibt, sodass es später möglich ist bei mittiger Positionierung des Teleskops senkrecht nach oben blicken zu können. Für die verbliebene Öffnung wurde ein verschiebbares Element aus breiten Kreisbögen und Sperrholz von etwa der Größe des bereits verschlossenen Teils, sowie ein kleines Element für das Reststück zum hineinsetzen angefertigt.
Nachdem dies alles soweit fertig gestellt war, musste die Kuppel wieder auseinander geschraubt werden, schließlich ließ sie sich im Ganzen nicht durch die Tür nach draußen bringen 😉

Making-of … der Bau dieses Observatoriums

Im nächsten Sommer haben wir dann den Bau fortgesetzt und dazu erstmal die Kuppel wieder zusammen gesetzt.

Nun stellte sich die Frage wie die Kuppel ihre Außenwand bekommen sollte. Klar war, dass wir diese ähnlich einer Bootswand mit Polyesterharz und entsprechenden Glasfasermatten und Glasfilamentgewebe bauen wollten. Als unterste Schicht wollten wir ein dünnes Tuch aufspannen, welches die Form halten sollte.

Da wir nicht wollten, dass sich das Tuch durch das Gewicht des Harzes nach innen wölbt, haben wir beim ersten Versuch die Zwischenräume der Bogenelemente mit Styropor ausgefüllt und mit Absperrband fixiert. Das war keine so gute Idee, denn die Farbe des Absperrbands ist später beim Aushärten am Harz kleben geblieben! Bei der zweiten Hälfte haben wir dann auch festgestellt, dass dies gar nicht nötig gewesen wäre, denn der Stoff war so gut gespannt, dass er sich gar nicht gewölbt hat.

Als erstes haben wir nun den schwarzen Stoff mit Harz eingestrichen, sodass eine stabile unbewegliche Unterlage entstanden ist. Darauf kamen dann mehrere Lagen grober Glasfasermatten, um eine gewisse Wanddicke zu erhalten. Anschließend kamen noch ein paar Lagen dünnem Glasfilamentgewebe dazu und zum Abschluss haben wir weiß eingefärbtes Gelcoat aufgetragen. Dieses eignet sich als Schutz vor Wettereinflüssen und gibt der Kuppel zudem die für Observatorien typische Farbe.

Hinter unserem Gartenhaus sollte nun der Anbau für das Observatorium entstehen. Zunächst wurde ein Fundament für die Säule, auf der später das Teleskop montiert werden sollte, gegossen. Mit etwas Abstand zum Boden wurde dann mit dem Boden des Observatoriums begonnen. Der Abstand deshalb, weil man später durch eine kleine Tür im Gartenhaus auf dieser Höhe in den Anbau gelangen würde.

Auch hier wurden nun wieder Kreisbögen verwendet, um die Form des Raums unter der Kuppel vorzugeben. Am Bodenring wurden nun dünne Wandelemente angebracht an deren oberes Ende wieder ein Ring aufgesetzt wurde. Dies ist der Ring, auf dem sich später die Kuppel drehen wird. Nachdem rundum die Innenwände angebracht waren, wurden an diese von außen dünne Styroporplatten gelehnt und noch eine weitere dünne Wand angebracht, sodass eine stabile Wand entstanden ist.

Diese wurden von außen in der gleichen Farbe wie der Rest des Gartenhauses angestrichen, Innen haben wir uns für braun entschieden. Hier wurde allerdings eine Schicht Magnetfarbe aufgetragen, sodass sich Poster oder Informationen einfach mit Magneten anbringen lassen.

Der größte Kraftakt war schließlich die Kuppel auf den Anbau zu heben. Mit der Hilfe von ein paar starken Nachbarn war dies aber dann doch schnell geschafft! 🙂

Nun konnte der „Innenausbau“ erfolgen. Das Teleskop wurde auf seiner Säule montiert, dazu dient eine einfache Säule aus dem Baumarkt, wie man sie für Gartenpumpen verwendet. Unter den Kuppelring wurde ein LED-Band geklebt, was während der Beobachtung rotes und beim Aufräumen weißes Licht spenden kann.

Nach langer Arbeit wurde das Observatorium schließlich am 15. September 2012 feierlich eingeweiht!

One Comment

  1. Engelchen

    Hey Sakia,

    hab gerade deinen Bericht über die Astronomischen Uhr in Münster gelesen. Sehr interessant.
    Woher wußten die Menschen das damals nur alles. Und hat auch noch eine soooo lange Gültigkeit 🙂

    LG
    Engelchen

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