Mond und Orionnebel am 19.12.2019

Am Morgen des 19.12. habe ich mich selbst gewundert, warum ich so „schon“ um 8 Uhr aufgewacht bin. Im gleichen Moment kam mir aber der Gedanke, dass das ganz gut ist, denn so könnte ich prüfen ob von den theoretisch am Morgenhimmel sichtbaren Planeten einer zu erahnen ist. Beim Aufstehen erblickte ich jedoch einen noch schön beleuchteten Mond. Kurz entschlossen zog ich mir meinen Trainingsanzug über den Schlafanzug, warf zur Sicherheit einen kurzen Blick auf das Thermometer und düste in mein Observatorium, denn mir war klar das dieser Anblick mit Sonnenaufgang dahin sein würde. So war es dann auch: ca. 20 Minuten Zeit hatte ich schließlich bevor ich einen wunderschönen Sonnenaufgang genießen konnte. Potentiell sichtbare Planeten konnte ich mit bloßem Auge übrigens nicht erkennen, aber falls welche da waren haben die sich ohnehin hinter dem Nachbarhaus versteckt…

Das hier gezeigte Bild vom Mond ist ein Stack aus Bildern eines Videos meiner Canon. Es ist, glaube ich, das erste Mal, dass ich Bilder aus einem Video meiner DSLR gestackt habe. Mir gefällt daran, dass im Gegensatz zu einem Stack aus Einzelbildern, der Himmel seine Helligkeit behalten hat. So kann man in dem Bild gut erkennen, dass der Tag schon angebrochen war. In bisherigen Stacks mit ähnlichem Himmel war dieser im Anschluss immer viel dunkler geworden, sodass man meinen könnte das Bild wäre mitten in der Nacht entstanden.

Da der Abendhimmel sich bedeckt zeigte, hatte ich eine weitere Beobachtung am Abend schon abgehakt. Das passte soweit auch ins Programm, im Kino lief heute der neue Star Wars-Film.
Als wir gerade wieder zuhause waren und ich schon ins Bett gehen wollte, riss der Himmel doch nochmal auf. Von meinem Fenster aus blickte der Orion auf mein Bett. Keine Frage – ich musste nochmal raus!
Über diese Entscheidung bin ich im Nachhinein sehr froh, denn es war leider die letzte klare Nacht während meines Weihnachtsurlaubs am Observatorium.

Nach meiner letzten Erfahrung mit den Aufnahmen vom Orionnebel, die ich trotz Rotfärbung durch die nahe Straßenlaterne gut bearbeiten konnte, habe ich einige Fotos mit längerer Belichtungszeit aufgenommen.
Bei der anschließenden Bearbeitung habe ich diese sowohl von DeepSkyStacker als auch mit Fitswork gestackt, um die Unterschiede der beiden Programme kennenzulernen. Eine wirklich hübsche Weiterverarbeitung des Ergebnisses aus DeepSkyStacker ist mir allerdings noch nicht gelungen. Beim Vergleich von dessen Autosave-Datei (die erstellt DeepSkyStacker automatisch und macht schon irgendwelche Verarbeitungen, deshalb soll man sie eigentlich nicht verwenden) mit dem Ergebnis aus Fitswork fiel mir auf, dass das Ergebnis aus DeepSkyStacker etwas blaustichig war und das von Fitswork noch sehr rot, dafür aber im Bereich des Nebelkern schärfer. Da kam mir die Idee, einfach diese beiden Ergebnisse miteinander zu kombinieren. Das Ergebnis finde ich für den Anfang und im Vergleich zu allem was ich bisher hatte richtig top 🙂

Die Einzelergebnisse wurden aus verschiedenen Bildern zu jeweils ca. 7 Minuten 20 Sekunden gestackt. Beide kombiniert würden ja dann ca. 14 Minuten 40 Sekunden bedeuten, oder? Wuhu, ich brauche beim nächsten Mal noch viel viel mehr Bilder!

One Comment

  1. Elisabeth

    Ich finde auch, du solltest viel öfter in dein Observatorium gehen 😉
    Öfter und Öfter !!!
    Und von dem Mond würde ich wahnsinnig gern das Originalfoto haben um mal einen Fotoabzug zu machen :-))

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