Ich war sehr optimistisch wieder eine tolle totale Mondfinsternis beobachten zu können. Die Erinnerungen an 2018 sind noch immer so traumhaft, dass ich diese Bilder gerne wieder so live gesehen hätte. Allerdings dieses Mal nicht von meinem Observatorium aus, sondern mit meinem Maksutov in Karlsruhe.
Leider hatte ich trotz guter Wetterprognose doch etwas pech: Der Mond ist ja schon rot-verdunkelt aufgegangen und war in der einsetzenden Dämmerung sehr schwer zu finden. Und dann zogen ausgerechnet in diesem Moment bei uns leichte Wolkenschleier auf, sodass wir ihn sogar mal kurz gar nicht mehr sehen konnten. Als die Wolke den Blick wieder frei gab, begann gerade der Austritt aus dem Kernschatten, sodass schon eine helle Kante zu sehen war.
Ich konnte ein paar Fotos machen, um zumindest zu dokumentieren, dass ich die Mondfinsternis gesehen habe. Allerdings sind die Bilder, selbst für meine bisher geringen Ansprüche, von unterdurchschnittlicher Qualität. Ich wollte natürlich zuerst selbst durch das Okular den Mond bestaunen, als es endlich möglich war. Habe dann danach auf meine Spiegelreflexkamera umgeschaltet, für die ich natürlich einen ganz anderen Fokus brauche. Dieser lässt sich aber bei einem in einer Wolke verschwindenden Mond, der ohnehin nur sehr schwach zu sehen ist, sehr schwer einstellen. Alle meine Bilder während der Kernschattenphase, sind daher leider unscharf. Erst später ist mir mehr Schärfe gelungen. Allerdings war dann auch noch der Akku für meine Nachführung leer, sodass ich manuell nachführen musste und dadurch natürlich auch nicht lange belichten konnte und sicher auch wieder eine kleine Bewegungsunschärfe drin habe.
Die folgende Collage zeigt immerhin gut den Verlauf, so wie ich ihn beobachten konnte.
Was mich an diesem Himmelsereignis wiedereinmal begeistert hat, war wie viele Menschen in den Park gekommen sind, um sich das Schauspiel anzusehen. Natürlich wurde in den Medien reichlich darüber berichtet, aber es erstaunt mich doch immer wieder, wieviele sich dann tatsächlich auf den Weg machen. Es war eine tolle Atmosphäre, wie alle mit aufgestellten Kameras, teilweise mit Getränken, auf Picknickdecken saßen und still gewartet und schließlich einfach genossen haben. Ich war so gefesselt, dass ich gar nicht bemerkt habe, wie nach Ende hinter mir gar keiner mehr da war, so still sind die Leute offenbar im Anschluss weitergezogen.